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Sonntag, 18. Mai 2025

Song Contest mit Tücken

Endlich wieder ausgiebig lästern, aber so viel lästere ich ja eigentlich nicht, ich freue mich eher, wenn mal etwas an Auftritten dabei ist, das mir gefällt. Bei diesem Song Contest mußte ich allerdings schon vorher lästern, bevor er überhaupt begonnen hatte, denn ich kann es nicht nachvollziehen, warum Israel, das einen Vernichtungskrieg führt, den es als Verteidigung verkauft, beim Eurovision Song Contest mitmachen darf, während man Russland ausgeschlossen hat. Selbst Politiker, die bisher Israel vorbehaltlos unterstützt haben, sagen inzwischen, daß das, was Israel in Gaza veranstaltet, nicht mehr tragbar ist. Natürlich keine Deutschen. Bei den Deutschen fragt man sich ja, ob die entweder immer die Letzten sind, die mitbekommen, wen oder was sie da unterstützen, oder insgeheim die Entvölkerungs- und Raumbeschaffungsstrategien ihres Ex-Führers noch nicht verworfen haben und jetzt fasziniert mitfiebern, ob jemand anderes, der von ihnen gelernt hat, das schafft, was bei ihnen damals nicht geklappt hat. Eigentlich hätte man den ESC wieder nutzen können, wie man es so gerne macht, um ein Zeichen für diese ominösen westlichen Werte und die Menschenrechte zu setzen. Aber die westlichen Werte gelten anscheinend nur, wenn es gegen Russland geht, und die Menschenrechte nur für Menschen, die imperialistische Interessen nicht stören. Wenn man den ESC schon für politische Statements nutzt, dann sollten die für alle gelten und keine Extrawürste für Lieblings-Kriegsverbrecher gebraten werden. 

Und noch etwas anderes trübt das Vergnügen an diesem Song Contest, nämlich ein juckender Nesselausschlag, den ich seit Mittwoch habe. Keine Ahnung woher, >>vermutlich eine Zombie-Infektion. Zum Glück hatte ich vorher noch einen Großeinkauf gemacht, so daß ich nächste Woche in Quarantäne bleiben kann. Ansonsten wäre nämlich eine Burka durchaus praktisch. Ich dachte heute so bei mir, daß diese Redewendung "aussehen wie ein Streuselkuchen" eigentlich total unpassend ist, denn ein Streuselkuchen sieht deutlich attraktiver aus. Immerhin gab es zum Song Contest diesmal nicht nur Fähnchenspieße, sondern auch ein paar Discokugeln. 

Unter diesen Vorrausetzungen lief es wirklich zäh an. Die Stimmung war sowieso bescheiden und bei den ersten acht Liedern wurde ich immer gelangweilter. Ich überlegte schon, ob ich abschalte. Doch dann ging es endlich los. Der Song von Österreich hat Gänsehautgarantie und war visuell toll umgesetzt. Und hat am Ende auch verdient gewonnen. Das Lied gleich danach von Island, ebenfalls mit hohen Wellen, war zumindest das erste Lied, zu welchem man Lust hatte, mitzutanzen. Seltsamerweise landete es auf dem zweitletzten Platz. Genauso seltsam wie im letzten Jahr mit Österreich, deren Lied da sogar mein einziger Favorit war. Die Dame aus Griechenland sah aus, wie die junge Nana Mouskouri, aber der Song war ebenfalls sehr schön. Dänemark fand ich nicht schlecht, zumindest war es als 90er-Jahre Verschnitt recht tanzbar, allerdings hat dieses peinliche Kostüm und die Inszenierung so überhaupt nicht dazu gepaßt und von der Musik zu sehr abgelenkt. Also insgesamt war es dann sogar doch noch mehr Ausbeute als beim letzten Mal.

ESC



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